" /> Die 5 häufigsten Nebenwirkungen, wenn wir zu uns selbst finden | Buch Berufung finden
Das, was früher an oberflächlichen Kontakten da war, ist heute tiefgründigen Verbindungen zu sehr wenigen Menschen gewichen

Feb 8, 2023 | Lebenswege, Selbstfindung

Die 5 häufigsten Nebenwirkungen, wenn wir zu uns selbst finden

Lebenswege, Selbstfindung

Was „weniger ist also mehr“ mit dem Weg zu uns selbst zu tun hat und was das für uns bedeuten kann.

Lesezeit: ca. 4 Minuten.

Selbstfindung oder spiritueller Fortschritt wird gerne verharmlost oder gar in rosarote Wolken verpackt. Jeder, der seinen Lebensweg geht und konsequent zu sich selbst steht, wird bestätigen können, dass nicht immer alles eitel Sonnenschein ist, wenn wir uns selbst finden.

 Zeit für ein wenig »Realtalk« zum Thema Selbstfindung.

 Dieser Artikel ist wie der Beipackzettel eines Arzneimittels und sollte sorgfältig vor der Verabreichung der nächsten Dosis Selbstfindung studiert werden.

 Selbstfindung darf übrigens auch witzig sein. Neben der ganzen Zeit im indischen Ashram in der Nachbarschaft dürfen wir uns selbst feiern und stolz auf unsere Entwicklung sein.

 Recht viele andere Menschen wird es zum Feiern um uns herum womöglich auch nicht mehr geben. Cheers to you, I feel you! Das ist bereits die erste Nebenwirkung, wenn wir uns selbst finden: Die Quantität an Menschen in unserem Umfeld nimmt mit fortschreitender Selbsterkenntnis ab.

 Waren wir früher noch echte Menschenmagneten, so haben wir irgendwann auf unserem Prozess verstanden, dass uns nicht alle Menschen gut tun.

Ihre Energie zieht uns runter oder es gibt schlicht immer weniger Themen, über die man mit ihnen sprechen kann.

 Es ist in Ordnung, dass das so ist. Sie (unser Umfeld) sind auf ihrer eigenen Lebensreise und wenn wir uns weiterentwickeln, bedeutet das nicht automatisch, dass wir auch weiterhin die Wellenlänge teilen.

 Let them go! Es ist wirklich heilsam, sich einzugestehen, dass man nicht mehr mit jedem Menschen kann oder will.

 Heute lebe ich nicht nur was meine Kleidung oder Wohnung betrifft minimalistisch, ich tue es auch bei zwischenmenschlichen Beziehungen. Und damit geht es mir sehr gut!

 Apropos minimalistisch: Wenn wir weniger Geld zum Leben brauchen, müssen wir auch keinen Jobs nachgehen, die uns in den Wahnsinn treiben. Und schon sind wir bei der nächsten Nebenwirkung, die auftritt, wenn wir uns selbst näher kommen: Man kann keinem als sinnfrei empfundenen Job mehr nachgehen.

 Lies unbedingt den Artikel »Toilettenpapier und das Leben«, darin erzähle ich, wie ich als blutjunger Auszubildender vom Glauben abgefallen bin, dass in Meetings wichtige Menschen etwas Wichtiges zu besprechen hätten.

Jedenfalls ist es uns mit zunehmender Entwicklung einfach nicht mehr möglich, die aberwitzigen und sinnfreien Agenden anderer, angefangen von unserem Chef, abzuarbeiten.

 Das liegt daran, dass die Bedeutsamkeit für die Projekte, die wir für die »Vision« unseres Arbeitgebers übernehmen, einfach abnimmt.

 Wenn wir in die Tiefe gehen und feststellen, wie der Laden (damit meine ich uns selbst) wirklich läuft, erscheinen manche Dinge einfach lächerlich bedeutungslos.

 Und darunter können ganze Jobs fallen, für die wir uns fortan nicht mehr motivieren wollen.

 That’s okay. Denn es gibt irgendwo da draußen gerade ein Seele, für die ist der Job, aus dem wir gerade rausgewachsen sind, die Erfüllung ihrer oder seiner Lebensaufgabe.

Eine weitere Nebenwirkung ist der abnehmende Medienkonsum. Sorry Netflix, aber das Abo lohnt sich beinahe nicht mehr. Haben wir uns früher nach einem harten Arbeitstag einfach auf die Couch gesetzt und uns berieseln lassen, so stellen wir heute die Sinnfrage auch beim Beobachten von Schauspielern immer häufiger. 

»(…) Das, was früher an oberflächlichen Kontakten da war, ist heute tiefgründigen Verbindungen zu sehr wenigen Menschen gewichen (…)«

Und so kommt es, dass uns weder fernsehen noch die Schlagzeilen der immer lauten Zeitungen noch interessieren.

 Wer einmal in Verbindung mit sich selbst gekommen ist, erlebt jeden Tag den besten Spielfilm in seinem eigenen Leben.

 Ich habe beispielsweise dem Sport gänzlich abgeschworen. Als ehemaliger Gladiator, das war eine Rolle in einem früheren Leben, war ich in diesem Leben sehr an sportlichem Wettkampf interessiert.

 Es kam dann jedoch die Zeit, in der ich mich immer mehr selbst fand und dann konnte ich dem inszenierten Spielgeschehen auf dem Fernseher (den es nicht mehr gibt) nicht mehr folgen.

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Mein Leben geht weiter und ich habe noch mehr Zeit für meine Selbstverwirklichung. Wenn wir an einem gewissen Punkt stehen, bemerken wir, dass wir uns nur allzu gerne ablenken. Und dann lassen wir die Ablenkung, nicht alle, aber viele, fallen.

 Das führt mich zur nächsten Nebenwirkung:

 Weniger Quantität an zwischenmenschlichen Beziehungen bedeutet häufig mehr Qualität in eben jenen. Die Verbindung zu den Menschen, die auf der »neuen Wellenlänge« liegen, gehen meist viel tiefer, als jene von früher.

 Und sind wir doch mal ehrlich: Es lässt sich häufig an einer Hand abzählen, mit wem wir in unserem Leben wirklich über unsere Entwicklung und die verborgensten (und verstörendsten) Dinge, die uns beschäftigen, sprechen können.

Heute feiere ich jede dieser Verbindungen und messe ihnen einen unschätzbaren Wert zu. Das, was früher an oberflächlichen Kontakten da war, ist heute tiefgründigen Verbindungen zu sehr wenigen Menschen gewichen, die mich verstehen und denen gegenüber ich mich öffnen kann. Und umgekehrt sie sich mir gegenüber genauso.

Weniger ist also mehr.

Die letzte Nebenwirkung, die ich beobachten durfte, ist, dass es plötzlich vollkommen in Ordnung ist, alleine zu sein. Die Zeit mit sich selbst, abgeschottet von der Welt im Außen, nur in Verbindung mit uns, ist etwas, was ich heute nicht mehr missen möchte.

Vielen von uns war früher daran gelegen, möglichst keine Zeit alleine zu verbringen. Es ist sogar so, dass dies ein normales Verhalten zu der Zeit im Leben ist, wo Entwicklung noch keine große Rolle spielt.

 Zugehörigkeit und soziales akzeptiert Sein stehen dann im Vordergrund.

 Dies ändert sich dann mit unserem Mut, uns mit uns selbst eingehender zu beschäftigen.

 Heute genieße ich die Zeit mit meiner Familie genauso, wie mit mir alleine. Beides ist wichtig und keins davon möchte ich missen.

 Sicher gäbe es noch von viel mehr Nebenwirkungen zu berichten, wenn wir im Begriff sind, uns selbst zu finden.

 Aber die muss ich nicht alle selbst aufzählen: Wie ist das bei Ihnen oder bei Dir? Was hast Du, was haben Sie an Veränderungen und »Nebenwirkungen« festgestellt? Gerne in die Kommentare damit! Ich lese und beantworte jeden Kommentar.

Wenn der Artikel gefallen hat, auf meiner Homepage gibt es noch mehr davon. Weiterhin ist der Meaningful Life Podcast eine wunderbare Gelegenheit, in der nächsten »Alleine-Zeit« etwas Inspirierendes zu hören. Im Buch »Berufung finden – wie wir finden, was wir suchen, weit über den Beruf hinaus« erzähle ich noch mehr Dinge, die sich plötzlich ändern, wenn wir in die Selbstfindung gelangen.

 

Aus dem Herzen,
Manuel J. Kugler

»Berufung finden« – das Buch

Ein Leben zu leben, welches uns im Grunde unseres Herzens unglücklich macht, ist nicht erstrebenswert. Was wäre wenn es eine Möglichkeit gäbe, sich voll zu erfahren, zu erkennen wer man ist, und was man wirklich will im Leben?

  • Buch Teil 1: Was ist eine Berufung und weshalb ist es mehr, als nur ein Beruf?
  • Buch Teil 2: Wie man seine Berufung nicht findet
  • Buch Teil 3: 12-Schritte zur eigenen Berufung. Der Herzenssuche-Prozess.
  • Buch Teil 4: Alle Stolpersteine aus dem Weg: Die eigene Berufung wirklich leben.
  • Buch Teil 5: Geschichten über Menschen, die ihre Berufung fanden und leben

Das Buch ist für alle Menschen geschrieben, die fühlen, dass es mehr als die westliche Standardvorstellung aus Geburt-Schule-Ausbildung/Studium-Job-Rente-Tod gibt.

Es nimmt jeden and die Hand zur eigenen Berufung, der  sich wirklich auf das Buch einlässt.

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